3. Dezember 2024

Maifest 2014 in Mieming-See – Eine kinoreife Inszenierung

Die Baumkraxler waren beim Maifest in See in ihrem Element, Foto: Knut Kuckel
Die Baumkraxler waren beim Maifest in See in ihrem Element, Foto: Knut Kuckel
"Aus unserer Sicht war das heurige Maifest sehr erfolgreich", erzählt Jungbauern-Obmann Michael Wallnöfer. "Ein freundliches Fest, das beim Publikum gut ankam". Das Maifest hatte zwei Maibäume, einen kleinen und einen großen.

Den kleinen Maibaum ersteigerten die Mieminger Bäuerinnen um 500 Euro und den großen sicherte sich Thomas Pirktl ebenfalls um 500 Euro. Der Erlös beider Bäume wurde von der Jungbauernschaft / Landjugend Mieming den Walder Brandopfern in Obsteig gespendet. 

Diese Geste fand allgemein sehr viel Zustimmung. Die bedauernswerte Brandopfer-Familie in Obsteig braucht jetzt unser aller Solidarität. Das Wetter war herrlich und die Stimmung auf dem Maifestplatz hervorragend.

Mit einem Frühschoppenkonzert eröffnete die Musikkapelle Mieming (Ltg. Markus Aichner) das Maifest 2014. Solist und Moderator Helli Happ baute in seine Anekdoten auch manch wahres Ereignis aus vergangenen Zeiten ein. Mal humorvoll, mal nachdenklich. Die Notenwartin legte Blätter auf, mit den Noten von „Wo unsere Fahne weht“, einem Marsch von Johann Strauß oder „Vindobona Marsch“, „Parade-Defilliermarsch“ von Ambrosch, „Ein halbes Jahrhundert“, den „Standschützenmarsch“ und – nicht zu vergessen – die „Sobulanka Polka“. Von den Tischen kam dazu viel Applaus.

Die Baumkraxler waren in ihrem Element. Die Bergrettung Mieming sorgte in bewährter Weise dafür, dass niemandem etwas passierte und die Jugendgruppe der „Mieminger Plattler“ zeigten einmal mehr, was sie inzwischen so drauf haben. Für Tanz und Unterhaltung sorgten am Nachmittag die „Stiegl Buam“. Dass sie mit ihrem Repertoire gut ankamen, sah man der stets vollen Tanzfläche.

Das Jugendzentrum „ZeitRaum“ bewirtete ein Milchshake-Standl und die Familie Salahati („Salati“), die neuen Wirtsleute im „Leuchtturm“ am Badesee, freuten sich über viele Gäste. Am Badesee traf sich viel Volk. Ein Maifest wie aus dem Bilderbuch.

Kinoreif war schließlich das, was sich um die beiden Maibäume ereignete. Frei nach dem Motto, „es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Irgendwelche Baumfrevler kam in der Nacht zum 2. Mai nach See und fällten beide Bäume. Wir erinnern uns, im vergangenen Jahr wurde der Mieminger Maibaum in Barwies am frühen Morgen von Burschen aus einem Nachbarort zu Fall gebracht. Inzwischen weiß man, wer das war. Wegen dieser Geschichte dachten sich die Jungbauern heuer aus, erst einen kleinen Maibaum aufzustellen, der in der Maiennacht über YouTube zu Video-Ehren kam.

Das Video sollte alle Maibaumaktivisten davon abhalten, sich mit Motorsägen auf den Weg nach Mieming zu machen. Ihnen wurde per Video mitgeteilt, macht gar keinen Sinn, andere waren schon vor Euch da und deshalb ist unser Maibaum heuer so klein. Alles was von ihm blieb, haben wir aufgestellt. In der Nacht waren die Videos der Renner und am Maitag wurde dann der richtige, 30-Meter hohe Maibau aufgestellt. Morgens, um 7 Uhr. Die Geschichte war lange Gesprächsstoff beim Maifest. Nur die potentiellen Baumfrevler konnten darüber nicht lachen. Gegen 23.30 Uhr kamen sie, sägten beide Bäume um und waren wieder auf und davon.

Jetzt kocht in Mieming die Volksseele. „Das hat doch nichts mehr mit Brauchtum zu tun“, sagen die Einen mit dem Brustton der Verachtung und etwas härter äußerten sich die Anderen: „Vollpfosten, Dumme Leit oder bei die fahlts aber schu grob, obergrob“ und so weiter. Michael Wallnöfer: „Dank an die Maibaumaktivisten! Leider habt ihr euch im Datum verschaut. Ich würde sonst den Sinn nicht erkennen den Maibaum nach dem Fest umzuschneiden. Aber egal. Es wäre übrigens gut, mal einen Forstkurs übers Fällen zu machen. Denn die Methode wie Ihr das gemacht habt, ist ja geradezu lebensgefährlich! Voll dillettantisch!“

Michel Wallnöfer hat auf seiner persönlichen Facebook-Seite ein paar Fotos dazu veröffentlicht: → Facebook.

Jungbauernschaft / Landjugend Mieming → www.jb-mieming.at

Fotos: Knut Kuckel

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Knut Kuckel

Ich engagiere mich für Medienvielfalt und Qualität im Journalismus. In meinen Blogs schreibe ich u.a. auch über Begegnungen und persönliche Erlebnisse.

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