19. März 2024

Das neue „Schwarz Teamhaus“ – „Gebaut für die nächsten 50 Jahre“

Katharina und Franz-Josef Pirktl stellen das neue Schwarz-Teamhaus vor, Foto: Knut Kuckel
Katharina und Franz-Josef Pirktl stellen das neue Schwarz-Teamhaus vor, Foto: Knut Kuckel
Nach nur einjähriger Bauzeit konnten die Bewohner im Mai dieses Jahres ihr neues Zuhause beziehen. Österreichs erstes zertifiziertes Mitarbeiterhaus in Passivhausqualität. Das "Schwarz Teamhaus", neu am Feuerwehrweg in Mieming, ist nur ca. 700 Meter vom Hotel "Alpenresort Schwarz" entfernt.

„Höchstens zehn Minuten zu Fuß“, schätzt Juniorchef Franz-Josef Pirktl. Direkt am Stöttlbach gelegen, mit Blick auf die Mieminger Kette und andere Gebirgsketten. Das Mitarbeiterhaus bietet Platz in 70 modernen Wohneinheiten auf ca. 2750 Quadratmeter.

Neben einer Ökostromtankstelle am Nordtrakt wurden Ladestationen für E-Bikes und E-Roller installiert.

Den Mitarbeitern stehen viele Annehmlichkeiten in ihrem neuen Haus zur Verfügung. Ein Kommunikationsraum mit Lobby, Bibliothek und einer großen Schau- und Lernküche. Angeschlossen ist ein interner Schulungsraum. In der Lobby gibt es Automaten mit Snacks und Getränken, einen nagelneuen Pool-Billard-Tisch, ein Dartspiel und Tischfußball. Ein paar Schritte weiter gelangt man in das moderne Fitness-Studio. Die Geräte wurden zuvor im Hotel genutzt.

„Ich fühl mich hier daheim“, sagt Niole aus der Steiermark. „Es ist immer jemand da, wenn man beim Nachbar an die Tür klopft und es ist mir hier nie langweilig.“ Martin aus Ehrwahld wohnt zum ersten Mal in einem Mitarbeiterhaus, würde da aber allen Kollegen empfehlen. „Man trifft sich am Abend zum Billard oder Tischfußballspielen. Erzählt sich was und hat Teamgefühle.“ Julia – zuhause in Nassereith – Schätzt die Nähe und den Fußweg zur Arbeit: „Darauf freue ich mich an jedem Tag und wenn dann noch die Sonne scheint, wache ich erst richtig auf.“ Lisa und Tobias aus Südtirol wohnen in einer gemeinsamen Wohnung. „So können wir unsere freien Tage hier gemeinsam erleben“, sagt Lisa, die sich auch darüber freut, in eine neue Wohnung eingezogen zu sein. „Das wir als Erste hier wohnen ist einfach fein.“ → Video Schwarz-Mitarbeiter

Ein Kompliment an alle Verantwortlichen, die sich mit der Planung und dem Bau des Schwarz-Teamhauses beschäftigt haben. Immer wieder hörten wir, dass man sich hier wohl fühlt. Wer zum ersten Mal das Teamhaus betritt, teilt diesen Eindruck.

„Das liegt am Wesen des Passivhauses“, erklärt Ingenieurin Daniela Hendl, die Baumanagerin im Alpenresort Schwarz.

„Passiv deshalb, weil dieses Haus den überwiegenden Teil seines Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen deckt. An den meisten Tagen des Jahres reicht die Sonnenstrahlung aus; hinzu kommt die Körperwärme der Bewohner.“

Durch eine besondere Wärmedämmung der Wände, Fenster und des Daches wird beim Passivhaus eine überdurchschnittliche Wärmerückgewinnung erreicht.

An dem Tag als uns Daniela Hendl durch das Schwarz Teamhaus führte, hatten wir eine Außentemperatur von ca. 15 Grad. Wir unterhalten uns in der Bibliothek. Hier zeigt das Thermometer 21 Grad an. Thermische Behaglichkeit.

„Über der Zimmertür ist ein kleines Gitter in die Wand eingelassen, eine Wohnraumlüftung, durch die frische Luft hereinströmt. Der sogenannte Wärmetauscher führt die verbrauchte Luft aus der Bibliothek in dünnen, verschachtelten Kanälen an der Außenluft vorbei – ohne sie zu vermischen. Dabei gibt die Luft von innen 80 Prozent ihrer Wärme an die von außen ab. Die neue Luft kommt dann angewärmt herein.“ Eine herkömmliche Heizung ist im Grunde überflüssig.

Die Lüftungszentralen im Keller sind minimal. Je eine gibt es in den Kellerräumen von Nord- und Südtrakt. Auf einer Fläche von jeweils höchstens 25 bis 30 Quadratmetern versorgen die Lüftungszentralen das ganze Haus. „Das sind im Südtrakt, in dem wir gerade sind, 24 Zimmer für gut 48 Personen.“

„Das Schwarz-Teamhaus“, so Franz-Josef Pirktl, „wurde nach den derzeit höchsten europäischen Energieeffizienzstandards gebaut. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung in Kombination mit einer absoluten Luftdichtheit der gesamten Außenhülle, gewährleistet eine sehr große Energieersparnis.“  Wir fahren mit dem Lift gemeinsam in den 4. Stock und schauen uns die Solartechnik an.

Auf dem Dach des Mitarbeiterhauses angekommen, bietet sich uns eine Fernsicht, die sich sonst nur vom Gipfel eines Berges genießen lässt. Schwarz-Juniorchef Franz-Josef Pirktl zeigt auf den Stöttlbach vor dem Mitarbeiterhaus und die Mieminger Kette im Norden und sagt, „das sehen unsere Mitarbeiter jeden Tag“:

„Wir sind eine Familie“, ein Satz, der offensichtlich nicht aus marketingstrategischen Gründen gesagt wird. Aus dem Mund von Katharina Pirktl klingt er glaubwürdig. Die Personalchefin hat schon in der Planungsphase davon gesprochen, für ihre Mitarbeiter etwas besonderes zu schaffen. Der Sozialaspekt bedeutet ihr viel. „Hier wohnen überwiegend junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Oft weit weg von ihren Familien. Die brauchen ein soziales Netz, das sie auffängt. Sie unterstützt.“

„Wir freuen uns wirklich über dieses Haus“, sagt Katharina Pirktl. Nicht nur, weil sich ihre Familie einen Traum erfüllt hat, sondern auch und besonders aus ganz menschlichen Erwägungen heraus:

„Hier sollen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen können“. sagt Schwarz-Juniorchefin Katharina Pirktl. Im Alpenresort Schwarz arbeiten zurzeit ca. 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Sie haben unser Hotel groß gemacht. Ohne unsere Beschäftigten hätten wir das alles nicht erreicht.“

Baumanagerin Ing. Daniela Hendl setzt mit uns die Führung durch das Schwarz-Teamhaus fort. Wir dürfen in das ein oder andere Appartement schauen und treffen Beschäftigte bei Billard und Dart. Sie erzählen, dass es ihnen sehr gut gefällt und sie sich über die vielen Dinge im Hause freuen, die das Leben erleichtern. Auch das Zusammenleben untereinander. Sie schenken uns zur Veröffentlichung noch ein paar Fotos, die wir gerne annehmen.

Ein Bild zeigt die Montage des „Schwarz Teamhaus Schild“ auf dem Dach. Ungefähr in der Mitte beider Gebäudetrakts. Ein Kommentar: „Als das große Haus-Logo auf dem Dach montiert wurde, war das für uns ein ergreifender Moment.“

Das EU-Parlament verabschiedete vor Kurzem eine Richtlinie, nach der vom Jahr 2019 an nur noch Nullenergiehäuser in Europa gebaut werden sollen. Das Passivhaus Institut Darmstadt führte ein Siegel ein, das Häuser zertifiziert, die nicht mehr als 40 Kilowattstunden verbrauchen.

Wer sichergehen möchte, dass der angestrebte Energiestandard auch erreicht wird, kann ein Gebäude zertifizieren lassen. Dabei überprüft eine vom Bauherren oder Architekten beauftragte Stelle unter anderem die für den Bau des Gebäudes zugrunde gelegten Berechnungen sowie Planungsunterlagen für Gebäudehülle und Haustechnik. Mit dem Erhalt des Siegels „Zertifiziertes Passivhaus“ kann sich der Besitzer sicher sein, dass sein Haus bei höchstem Wohnkomfort entsprechend wenig Energie verbraucht.

Die Mehrkosten für das Passivhaus am Stöttlbach in Mieming dürften, so die Baumanagerin Ing. Daniela Hendl, „um ca. 15 bis 20 Prozent teurer sein als bei einem herkömmlichen Haus. Auf lange Sicht rechnet sich das aber.“ In drei bis vier Jahren sollten sich die Mehrkosten amortisiert haben. Das Schwarz-Teamhaus hat – so Franz-Josef Pirktl – rund sechs Millionen Euro gekostet.

Weblinks:
Einweihungsfeier Schwarz Teamhaus – Mit Pauken und Trompeten
Aktuelles vom Alpenresort Schwarz in Tirol. Das „Schwarz Teamhaus“ – eine neu Ära beginnt…

Fotos: Knut Kuckel / Schwarz-Mitarbeiter

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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