19. März 2024
Die Leitstelle Tirol ist für die Bevölkerung meist die erste Anlaufstelle, wenn unsere Feuerwehren gerufen werden. Wie Notruf und Alarmierungsablauf funktionieren, zeigt ein aktueller Lehrfilm der Leitstelle Tirol mit den Feuerwehren in Wildermieming und Mieming.

Zwei Autos prallen aufeinander. Ein junger Mann alarmiert die Leitstelle Tirol über den Feuerwehr-Notruf 122.

In der Leitstelle Tirol meldet sich Barbara Mayr. Sie nimmt den ersten Bericht auf. Herr Mustermann schildert, wo er steht und was er sieht. Er telefoniert vom Schotterplatz am Recyclinghof in Wildermieming und meldet einen Verkehrsunfall. Seine Gesprächspartnerin in der Leitstelle Tirol findet den Unfallort auf der Karte.

Barbara Mayr von der Leitstelle Tirol fragt nach: „Das ist da beim Scholl oben und Sie schauen auf den Recyclinghof?“ – „Ja, genau.“ – „Herr Mustermann, die Telefon-Nr. mit der »73« am Ende, ist das die Nummer, unter der ich Sie erreichen kann?“ – „Ja stimmt.“

Und so setzt sich der Dialog zwischen dem Notrufenden und der Leitstelle Tirol fort. „Jetzt sagen Sie mir bitte noch einmal genau, was passiert ist?“ – „Ich weiß es nicht genau, aber der eine Wagen muss aus dem Recyclinghof hinausgefahren sein und dann sind beide frontal zusammen gekracht.“ – Barbara Mayr tippt die Erst-Informationen in ihren Computer und fragt nach: „Können Sie sehen, wie viele Personen betroffen oder verletzt sind?“ – „Nein, dass weiß ich nicht, ich bin zu weit weg.“ Dann wird noch die ein oder andere Frage gestellt. „Alles Gute, Herr Mustermann, wir sind unterwegs zu Ihnen.“

Ein Kollege von Barbara Mayr löst Alarm aus. Bei einem Pager-Träger der Freiwilligen Feuerwehr in Wildermieming. Der war gerade dabei, ein landwirtschaftliches Gerät zu warten, als ihn der Notruf aus der Leitstelle Tirol erreicht.

Dann druckt sich der Feuerwehrmann in Wildermieming den Alarmplan aus. Mit dem TLF 1500 ist er mit seinem inzwischen alarmierten Team auf dem Weg zum Einsatzort. Im Feuerwehrauto sitzt Einsatzleiter Markus Hauser, der noch bei der Ausfahrt Kontakt zur Leitstelle aufnimmt. Dort meldet sich Florian Prosch und gibt die Details bekannt. Blaulicht, Sirenen – das Löschfahrzeug fährt zum Unfallort. Dort angekommen, nimmt der Einsatzleiter Kontakt mit dem unverletzten Unfallbeteiligten auf und lässt sich seinerseits die Abläufe beschreiben. Im zweiten PKW sitzt eingeklemmt und sichtbar stark verletzt das Unfallopfer. Aus dem Frontbereich seines Autos steigt Rauch auf. Eile ist geboten.

Die Unfallstelle wird gesichert und über die Leitstelle Tirol wird Hilfe gerufen. Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes in Telfs, die Polizei Telfs und die Freiwillige Feuerwehr in Mieming. Die Mieminger Feuerwehr soll mit der Bergeschere das Unfallopfer aus seinem Fahrzeug befreien. Am Unfallort treffen nahezu zeitgleich der Rettungsdienst, die Polizei und die Feuerwehrleute aus Mieming ein.

Alles muss schnell gehen. Bei allen Beteiligten sitzt jeder Handgriff. Teamwork. Während das Bergungsfahrzeug der Feuerwehr Mieming auf dem Weg zum Unfallort im Nachbarort ist, nimmt Florian Prosch von der Leitstelle Tirol mit den Miemingern Kontakt auf und übermittelt, was zu tun ist. LFB-A Mieming rückt aus und befreit mit Hilfe aller Einsatzkräfte das Unfallopfer.

„Das ist eine Ausnahmesituation für alle Menschen, wenn die Notruf-Nummer 122 gewählt werden muss“, sagt Andreas Maurer von der Leitstelle in Tirol. „Deshalb führen die Noruf-Experten mit ihren Fragen den Anrufenden durch das Gespräch, um möglichst rasch die wichtigsten Informationen zu erhalten. Das Notrufgespräch und die Alarmierung sind ein paralleler Prozess.“

Georg Bacher (Leitstelle Tirol) führt fort: „Mit den Informationen wird ein Einsatz-Code erzeugt. So wird es möglich, Vorschläge zur Lösung der Probleme zu übermitteln. Das Warn- und Alarmierungssystem setzt die Einsatzkräfte in Bewegung. Die Kommunikation erfolgt über das Digitalfunk-System.“ Den Überblick über alle zur Verfügung stehende Ressourcen hat die Leitstelle Tirol. Die Positionsübermittlung der Einsatzfahrzeuge erfolgt über GPS-Tracking. „Tirol zählt europaweit mit dem am besten ausgebauten Feuerwehrwesen,“ sagt Georg Waldhart, Leiter der Landesfeuerwehrschule. Das System sei flächendeckend und garantiere kurze Einsatzzeiten. „Mehr als 30-tausend Tiroler Feuerwehrleute tragen im wesentlichen zur Sicherheit der Bevölkerung bei,“ so Waldhart.

Fotos/Screenshots: Lehrfilm Leitstelle Tirol und Landes-Feuerwehrverband Tirol

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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