Isidor betet am Feld während die beiden Engel für das Feld bestellen. Ihren Pflug ziehen zwei weiße Ochsen. Die beiden Engel auf dem Ferkulum beim Hl. Isidor waren heuer Arthur Walch (Ur-Enkerl von Losl`s Kasper Zein) und bereits zum 2. Mal Lukas Strigl (Hiasl). Voraus-Engel war Marcel Haid (Micheler).
Die Mieminger Sänger tragen während der Prozession die Reliquie des Heiligen Isidor. Den Reliquienbehälter schuf ein Schwazer Goldschmied. Er wird seit dem 25. Juni 1901 in Mieming aufbewahrt.
Isidor wurde in einer Kirche in Madrid begraben. Seine Gebeine wurden nach León übertragen und 1063 in der nun nach ihm benannten Kirche, der Basilika San Isidoro, bestattet (Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon, Isidor von Sevilla).
Pfarrer Paulinus ging während der Messe vor der Prozession auf die Bedeutung Isidors ein. „Der Bauer Isidor lebte um 1070, arbeitete in seiner Jugend als Knecht. Betete, war fleißig und für seine Nächstenliebe bekannt. Zusammen mit seiner Frau Maria de la Cabeza unterstützte er die Hilfsbedürftigen.“
Von Isidor stammt der Gebrauch des Ausdrucks Messe für den Gottesdienst mit Eucharistiefeier, abgeleitet vom lateinischen Missio.
Seit 375 Jahren wird in Mieming Isidori gefeiert. Traditionell am 1. Sonntag im Juli. Sie geht auf das Engagement der Isidor-Bruderschaft von Untermieming zurück. Die Bruderschaft wurde im Jahre 1643 gegründet. 21 Jahre nach der Heiligsprechung des Bauern Isidor. Isidor
Die Bauern bitten den Heiligen Isidor um seinen Schutz gegen Dürre und eine gute Ernte.
In vielen Tiroler Kirchen werden der Hl. Isidor und die Hl. Notburga als Geschwisterheilige gemeinsam verehrt.
„Dabei zu sein, ist für die Buben auf dem Fargelle eine große Ehre“, sagt Gemeinde-Chronist Martin Schmid im Gespräch mit Mieming.online. „Nicht zuletzt für die Väter, die das Fargelle tragen.“
Wer dabei sein möchte, sollte rechtzeitig mit Michaela Maurer (Miniger Hof, Untermieming) Kontakt aufnehmen. „Für unsere Pfarre wird die Organisation jedes Jahr schwieriger“, so Michi Maurer. „Was früher a morz Grieß war, ist jetzt a große Herausforderung.“
Im Anschluss an die Isidori-Prozession wurde am Kirchplatzl bei der Pfarrkirche Untermieming ein zünftiges Festl gefeiert. Organisiert von der Musikkapelle Mieming und der Dorfgemeinschaft.
„Alle beteiligen sich, so gut sie können“, so Obmann Michel Holzeis. „Die Landfrauen kümmern sich um die Kuchentheke, die Mitglieder der Musikkapelle um Essen und Trinken.“
Zum Frühschoppen-Konzert spielte die Musikkapelle Tobadill, unter der Leitung ihres Kapellmeisters Daniel Seiringer. Die über 1136 Meter hoch gelegene Gemeinde Tobadill im Bezirk Landeck zählt aktuell nur 520 Einwohner, kann aber zurecht stolz auf ihre großartige Musikkapelle sein. Für alle, sie sich das mal vor Ort anhören möchten, erklärt ein prominentes Mitglied der Musikkapelle den Anfahrtsweg.
Stabführer Florian Wolf: „Unser kleines Bergdorf findet ihr dort, wo sich die Straße zum Arlberg und ins Paznaun teil. Nur rund 25 Kilometer entfernt von den bekannten Tiroler Wintersportorten Ischgl, St. Anton und Serfaus.“
Bei Kaffee und Kuchen erzählten sich die Mieminger Sänger später eine Geschichte, in der Johann „Mangeler“ Krug und sein „Isidor-Kuchen“die Hauptrollen spielten. Mit seinem Kuchen kam er schon eine Woche vor Isidori zum Kirchplatzl. Der Mangeler Hans gilt in Mieming als Experte, was den Hl. Isidor angeht. Das ausgerechnet er sich mit dem lokalen Feiertag an „Isidori“ um eine Woche verrechnet hatte, sorgte für allgemeine Heiterkeit.
Sein Kommentar an die Sänger-Runde: „Wir werden alle älter. Damit das dem Kuchen erspart bleibt, essen wir ihn einfach auf.“
Fotos: Knut Kuckel