Zahlreiche Feuerstellen leuchteten in den Nachthimmel und erinnerten an eine tief verwurzelte Tiroler Tradition, die bis ins Jahr 1796 zurückreicht.
Damals, angesichts der Bedrohung durch heranrückende französische Truppen, beschlossen die Tiroler Landstände unter der spirituellen Führung des Stamser Abtes Sebastian Stöckl – im Bild von Joseph Schöpf um 1850 – das Land feierlich dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen.
Die ursprüngliche Idee dazu stammte vom Kuraten aus Wildermieming, Johann A. Paufler, den Abt Sebastian außerordentlich schätzte.
Dieses Gelöbnis wurde mit großer Zustimmung aufgenommen und ist bis heute lebendiger Ausdruck des Glaubens und der Verbundenheit zur Heimat.
Nur kurze Zeit nach dem Schwur wurde das Versprechen im Dom zu Bozen erstmals eingelöst. Als die Truppen Andreas Hofers im darauffolgenden Jahr in der Schlacht bei Spinges einen unerwarteten Sieg errangen, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum fest verankerten Feiertag in Tirol.
Auch in Mieming und den Nachbargemeinden waren die Feuer wieder ein sichtbares Zeichen dieser Tradition. Im Stöttl, auf der Lacke, auf der Grieslehn und am Unterplattig – eine organisatorische Meisterleistung von Michael Sagmeister & Team . Besonders wagemutige Bergfreunde entzündeten ein Feuer sogar auf dem Hochplattig – eine beachtliche Leistung auf über 2.700 Metern Höhe.
Beeindruckende Feuer waren auch in der Umgebung zu sehen.
Die Herz-Jesu-Feuer sind mehr als nur ein schönes Schauspiel: Sie sind ein brennendes Symbol für Zusammenhalt, Glauben und das kulturelle Erbe Tirols – lebendig gehalten von engagierten Menschen unserer Region.
Ein herzliches Danke an alle, die mitgewirkt haben – sei es durch Planung, Tragen, Entzünden oder einfach stilles Staunen.
Fotos: Andreas Fischer – Elias Kapeller