19. März 2024
Der Badesee in Mieming wird eine, der attraktivsten Freizeitanlagen ihrer Art in Tirol. An den Erfolg dieses Projektes glauben alle. Die Gemeindepolitiker, Investoren, Bau-Planer, Touristiker und Investoren. Die Baumaßnahmen sind inzwischen eingeleitet worden, mit der Fertigstellung wird noch vor Beginn der nächsten Badesaison gerechnet.

Wie umfangreich das Projekt mit dem sperrigen Arbeitstitel „Attraktivierung Badesee Mieming“ ist, erläuterten die Verantwortlichen auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dem 31. Oktober 2017 in Mieming. Gastgeber war die Betriebsgemeinschaft Badesee Mieming, vertreten durch ihren Obmann, Vize-Bürgermeister Martin Kapeller und Geschäftsführer Manfred Krug. Ort der Pressekonferenz war das Hotel Alpenresort Schwarz.

Für Fragen und Hintergrundinformationen standen ebenfalls zur Verfügung: Bürgermeister Dr. Franz Dengg (Gemeinde Mieming), Ing. Markus Mauracher (Geschäftsführer Regionalmanagement Imst), Christoph Stock (Geschäftsführer-Stellvertreter, TVB/Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer) und Mag. (FH) Emanuel Wohlfahrter (CEO/Kaufmännischer Geschäftsführer SunKid, Imst).

Mit den Worten „Ich glaube, das ist ein interessantes Projekt“ begrüßte Martin Kapeller Journalistinnen und Journalisten der populärsten Regionalmedien. Damit stapelte er gleich zum Auftakt sehr tief. Geht es doch um eins der weitreichendsten Zukunftsprojekte in der Gemeinde Mieming. Konkreter wurde der Badesee-Obmann mit der Benennung der Ziele, die für das Projekt stehen: „Wir streben an, die vorhandene Infrastruktur Miemings als Naherholungsort aufzuwerten.“ Der See werde durch die bereits eingeleiteten Baumaßnahmen in gesellschaftlicher Hinsicht mehr als nur ein x-beliebiger Ort, an dem man seine Freizeit verbringe. Man wolle auf soziokulturelle Akzente setzen. Das heißt: möglichst vielen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessen gerecht werden. Etwa in der Wissensvermittlung. „Ein Thema in dem Spektrum der Möglichkeiten, ist zum Beispiel der Kraftstoff Wasser. Und das in seiner komplexen Vielfalt“, so Kapeller. 

Am Badesee entstehen in den kommenden Monaten ein neuer Spielplatz mit Kleinkinderbucht, eine Abenteuerbrücke mit Kletterwand und Sprungbrett.

Die alte Kneippanlage wurde bereits demontiert. Sie weicht einer zeitgemäßeren Lösung.

Die Nettokosten aller Maßnahmen werden mit rund 405.000 Euro beziffert. Mit 50 Prozent Kostenübernahme ist das Regionalmanagement für den Bezirk Imst der Hauptinvestor des Badesee-Projektes. Für den Rest kommen in unterschiedlichen Größenordnungen die Gemeinde Mieming auf, der Tourismusverband Innsbruck mit seinen Feriendörfern und die Betriebsgemeinschaft Badesee Mieming.

Hinter dem Haupt-Förderer steht der Verein Regionalmanagement Bezirk Imst (Regio Imst). Das ist ein gemeinnütziger Verein, der von den Gemeinden des Tiroler Oberlandes mit Beitritt Österreichs zur Europäischen Union gegründet wurde. Die Regio Imst ist ein integrativer Bestandteil der Österreichischen und Tiroler Regionalpolitik  (Regionalmanagement Tirol) und möchte in der Region durch das Initiieren von Impulsprojekten positive Entwicklungen bewirken.

Der Verein kann inzwischen auf zahlreiche Projekte in den strategischen Handlungsfeldern verweisen. In diesem Kontext kann der Verein aufgrund des Förderstatus des Bezirkes auf verschiedene Förderprogramme auf nationaler und europäischer Ebene zugreifen. Eingebettet in ein breites Netzwerk von Trägern und Partnern, ist der Regio Verein ein wichtiger Motor in der Entwicklung des Bezirkes und Plattform für lokale, nationale und internationale Begegnung.

Ing. Markus Mauracher (Geschäftsführer, Regionalmanagement Imst) hält die Investitionen von über 400-tausend Euro – mit Blick in die mittelfristige Zukunft – „für absolut vertretbar.“ Für die Gemeinde Mieming sei der laufende Betrieb des Badesees keine Kleinigkeit, betonte Dr. Franz Dengg, Bürgermeister in Mieming: „Wir haben – um nur ein Beispiel zu benennen – seit dem Jahr 2013 – mehr als 215-tausend Euro in die Anlage investiert. Deshalb ist uns ein attraktiverer Badesee wichtig. Mit einer möglichst ganzjährigen Nutzung.“

Zur breiten Gästezielgruppe des Badesees in Mieming gehören vor allem Familien mit kleinen und größeren Kindern, Gruppen und Schulklassen. Was hinter dem Erlebniswert der künftigen Freizeitanlage steckt, erläuterte Mag. (FH) Emanuel Wohlfahrter. Er vertritt das Unternehmen SunKid in Imst. Zuständig für die atmosphärische Gestaltung und und Umsetzung des Projektes „Attraktivierung Badesee Mieming“.

„Die vier wichtigsten Säulen des Projektes sind ein Spielplatz zum Thema Fisch-Erlebnis, eine Abenteuerbrücke, Kneippstation und eine Kleinkinderbucht.“ Bei der angestrebten Wissensvermittlung ginge es im Großen und Ganzen um Flora, Fauna, Wasser, Energie, Gesundheit und Umwelt. Bei allen innovativen Neugestaltungen habe man an das Wohl der Menschen gedacht, die am Badesee Mieming nicht nur ihre Freizeit verbringen möchten, sondern auch auf die Sicherheit achten. Das seien vor allem Familien mit kleinen Kindern, die in der Vergangenheit aus Sicherheitsgründen meistens das Waldschwimmbad in Barwies aufgesucht hätten.

„Das ändern wir am Badesee, indem wir eine Kleinkinderbucht bauen, die verhindern wird, das kleine Kinder in das tiefe Wasser kommen. Rund um die Bucht wird ein Steg als Abgrenzung für den Schutz der Kleinen sorgen. Im Becken ist das Wasser maximal 40 Zentimeter tief“, sagt Emanuel Wohlfahrter. Schutz bieten darüber hinaus Sonnensegel und für ein neues Sandkasten-Erlebnis sorgt eine Sandbaustelle. „Den Spielmöglichkeiten sind dort kaum Grenzen gesetzt. Es gibt beispielsweise einen Sandaufzug, ein Sandrad, Sandrinnen und die Möglichkeit, im Matsch zu spielen.“

Am neuen Badesee Mieming wird sicherlich der Fisch-Erlebnis-Spielplatz die Attraktion schlechthin. Zu den Spielgeräten gehören ein riesiger Fisch, ein Adlerhorst, Pavillion, Wippgeräte, Schaukeln, Kletternetze und ein Karussell.

„Der Fisch schaut aus wie ein überdimensionaler, hölzerner Karpfen“, so Wohlfahrter. „In ihm kann man klettern, Rutschen, Schaukeln sich verstecken oder nach neuen Freundinnen und Freunden Ausschau halten.“

Kinder könnten entweder auf einer der drei  – in die Flossen integrierten – Schaukeln spielen oder den Fisch spielerisch erkunden. „Im Fisch, drinnen angekommen, gibt es zwei Wege. Sie führen entweder in das Maul des Fisches, von dem man aus sechs Meter Höhe die Aussicht genießen kann oder in die Schwanzflosse, zu einer breiten Rutsche, über die man den Fisch wieder verlassen kann.“

Dann gäbe es da noch den Adlerhorst, hören wir vom Planer. Zum Klettern oder als Aussichtswarte, mit Blick über die Kinderbucht und den Fisch-Erlebnisspielplatz. Eltern können sich in direkter Nähe im Pavillion treffen und – gemütlich sitzend – ihre Kinder beaufsichtigen. Der Pavillion ist auch als Info-Point gedacht. Geeignet als Sammelstelle für Schulklassen oder Kindergartengruppen. In seinem Inneren informieren Schautafeln über die lokale Natur und ihre tierischen Bewohner.

Man wolle den runderneuerten Badesee auch für neue Zielgruppen interessant und spannend gestalten. „Ich denke da vor allem an Jugendliche oder junge Erwachsene, die bisher lieber ihre Freizeit in der Kletterhalle verbracht haben“, sagt Vize-Bürgermeister und Badesee-Obmann Martin Kapeller. „Wir bauen – von Ufer zu Ufer – eine ca. 27-Meter lange und 5,20 Meter hohe Abenteuerbrücke. In der Mitte der Brücke befindet sich die Actionzone. Im Kern ist das eine Plattform, ausgestattet mit Kletterwand und Sprungbrett. Die Form der Brücke wurde übrigens dem Badesee-Logo nachempfunden.“

Kneippen werde im übrigen künftig neuen Ansprüchen genügen, so Martin Kapeller. „Wir bauen ein Kneippbecken, kombiniert mit einem Barfußpfade. An der Seite des Beckens befindet sich eine integrierte Sitzbank, von der man den Blick über den See genießen kann.“ Und „Die Welt erfühlen“, könne man im Barfußpfad, aus dem Material Lärche Natur. Hier gebe es kein Verletzungsrisiko, versicherte Planer Emanuel Wohlfahrter. „Alle Rahmenelemente werden in runder, elliptischer Form ausgeführt.“

Alle Spielgeräte und die Abenteuerbrücke würden in steirischer Gebirgslärche gefertigt, so der Geschäftsführer von SunkKidWorld. „Die Lärchenholzoberfläche ist bei allen Almholzprodukten natur, also unbehandelt.“

„Wir glauben fest an den Erfolg des neuen Badesees in Mieming“, sagte schließlich Christoph Stock (TVB Innsbruck und seine Feriendörfer). Deshalb sei es dem Tourismusverband gar nicht schwer gefallen, sich in erheblichem Umfang an den Kosten zu beteiligen. Gäste mit der Welcome Card könnten sich beim Besuch des Badesees in Mieming über Ermäßigungen von bis zu 50 Prozent freuen.

„In den Folgejahren planen wir auch einen neuen Gastronomiebetrieb, der ganzjährig geöffnet sein soll“, sagt – mit Blick in die Zukunft – Vize-Bürgermeister Martin Kapeller. Der zurzeit genutzte „Leuchtturm“ sei nicht winterfest und müsse deshalb mittelfristig einem Neubau weichen. Weitere Pläne seien noch auf der Diskussionsebene. Darüber öffentlich zu spekulieren empfehle sich deshalb nicht. Man verfahre damit wie mit dem Projekt „Attraktivierung Badesee Mieming“. Erst wenn alles beschlossen sei und die Finanzierungen in „trockenen Tüchern“, könne man darüber in aller Öffentlichkeit reden.

Fotos: Knut Kuckel

Das in diesen Beitrag eingebettete Mieming.online-Video vermittelt einen atmosphärischen Eindruck der Pressekonferenz.

Video: Andreas Fischer

Hintergrund:

Der in der Gemeinde Mieming, auf 860 Meter Seehöhe gelegene, 2,4 Hektar große Badesee ist seit den 80er Jahren ein Naherholungsort für die Bevölkerung des Mieminger Plateaus und Badeseeliebhabern aus der weiteren Umgebung. Der maximal 3,4 Meter tiefe See bietet neben idealen Schwimmbedingungen in einem natürlichen Seewasser auch viele Freizeitmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr wurde der See ausgebaggert und revitalisiert. Der Badesee Mieming wird u.a. auch im Winter genutzt. Zum Schlittschuhlaufen, Eisstockschießen und künftig wohl auch zum Schilanglaufen – rund um den See.

Weblinks:
Regionalmanagement Bezirk Imst
Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
Sunkid GmbH, Imst
Gemeinde Mieming
Badesee Mieming

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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