19. März 2024
Rund 700 Schafe, Ziegen und Lämmer wurden am Samstag, dem 21. Oktober 2017 im Schafbad Fiecht in Mieming gebadet. Mit dem Bad werden die Tiere vor allem gegen Klauenseuche geschützt.

Das Schafbad ist in Tirol im Frühjahr für alle Tiere gesetzlich vorgeschrieben. Im Herbst ist es den Schaf- bzw. Ziegenhaltern vorbehalten, ihre Tiere der Prozedur zu unterziehen. Deshalb waren noch beim Frühjahrsschafbad dieses Jahres über 1100 Tiere mit von der Partie.

„Mit rund 700 Tieren war heuer die Teilnahme am Herbst-Schafbad, im Vergleich zu den Vorjahren, eher zurückhaltend“, so Schafbademeister Dietmar Maurer im Gespräch mit Mieming.online. „Im Frühjahr sind es gut doppelt so viele Schafe und Ziegen, die dann aus allen Ortsteilen den Weg nach Untermieming-Fiecht auf sich nehmen. Vor dem Almauftrieb müssen alle mit dem Wirkstoff Sebacil gegen Tierseuchen geschützt sein. So will es der Gesetzgeber, aber wir Schaf- und Ziegenhalter wollen das auch, weil wir wissen, dass unsere Tiere nachhaltig geschützt sind.“

Neben Manni Krug und vielen anderen assistierte auch Almhirt Gerhard Wiggins dem Schafbademeister. „Das ist heute mein letzter Arbeitstag für die Seeben Alm“, sagt er uns. „Das war ein harter, aber guter Almsommer. Wir sind insgesamt mit dem Ergebnis zufrieden.“ Der langjährige Seeben-Almhirt wird jetzt erst einmal alles aufarbeiten, was daheim in Garmisch-Partenkirchen liegen geblieben ist. „Wenn ich das geschafft habe, ruft schon wieder die Alm.“

Das Schafbad wurde im Juni 20o2 seiner Bestimmung übergeben. Eine Foto-Tafel in der Hütte dokumentiert die Arbeiten, bis zur Fertigstellung. Wer damals dabei war, ist inzwischen gereifter. 15 Jahre verändern die Menschen. Wer damals noch als Baby im Wagen passiv dabei war, wie Martin Maurer, ist heute ein gestandener junger Mann.

Die meisten Mieminger Schafe sind in Untermieming daheim. Der vergangene Samstag war für die Tiere ein Feiertag. Die Weideverhältnisse sind für diese Jahreszeit noch hervorragend. Das Wetter war im übrigen sehr freundlich. „Besser geht es kaum noch“, war vielfach zu hören.

Das Schafbad ist nicht nur für die Tierhalter ein gesellschaftliches Ereignis. Man trifft sich, tauscht Nachrichten und Erfahrungen aus und nutzt die Zeit auf ein Bier. Nachdem zum Abschluss Schafbademeister Dietmar Maurer seine Arbeitskleidung im Brunnen „gebadet“ hatte, wurden auch die Stamperl unter dem Wasserstrahl gereinigt. Mit einem Prosit bedankt man sich bei allen. Für die Teilnahme, Hilfe und Kollegialität.

In der ofengeheizten Hütte des Schafbade-Vereins führte nach getaner Arbeit Obmann Manfred Krug die Regie. „Wenn das der Manni macht, sind wir alle mehr als zufrieden“, kommentierte der Seeben-Alm-Beauftragte der Gemeinde, Vize-Bürgermeister Martin Kapeller. Im kommenden Jahr soll der Hüttenbetrieb u.a. durch eine Terrassenplattform aufgewertet werden.

Quelle: Tiroler Tscheggenschafer

Fotos: Knut Kuckel

 

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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