19. April 2024

Erntedank-Premiere im restaurierten „Kulturstadl“ – Frühschoppen-Konzert der Musikkapelle

Erntedank-Gottesdienst in der Pfarrkirche Untermieming, Foto: Knut Kuckel
Erntedank-Gottesdienst in der Pfarrkirche Untermieming, Foto: Knut Kuckel
Mieming feierte Erntedank. Gestern, am Sonntag, dem 5. Oktober 2014. Der frühe Morgen begrüßte die Kirchgänger regnerisch. Auf den ersten Blick schade, denn der geplante Einzug mit Musikkapelle und Erntekrone der Jungbauernschaft / Landjugend wurde kurzfristig abgesagt. Das Wetter sorgte für eine inoffizielle Eröffnung des restaurierten "Kulturstadls". 

Das Frühschoppen-Konzert, im Anschluss an die Erntedank-Messe, wurde kurzerhand dorthin verlegt. Das war ein voller Erfolg. Für den „Kulturstadl“ und alle Beteiligten.

Die Musikkapelle spielte mit neuem Kapellmeister (aus eigenen Reihen), die Jungbauernschaft, Landjugend und die Mieminger Bäuerinnen bewirteten ihre Gäste im „Kulturstadl“, als wäre er ihnen schon seit Jahren vertraut. Die angekündigte Sonne kam dann auch noch. Herr, was willst Du mehr??

Ein paar Nachbarn des Stadls in Untermieming haben noch immer keinen Frieden mit der Nutzung des Jahrhunderte alten Bauwerk geschlossen. „Jede auch noch so kleine Veranstaltung im „Alten Stadl“ wird zurzeit noch auf Druck der Anrainer dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgeschlagen. Wenn der Gemeinderat eine Veranstaltung genehmigt, darf sie erst stattfinden. So wie das Frühschoppen-Konzert der Musikkapelle Mieming und das Erntedankfest der Jungbauernschaft / Landjugend Mieming“, sagt Bürgermeister Dr. Franz Dengg im Gespräch mit Mieming.online.

Ganz so spontan war das Erntedank-Fest im „Kulturstadl“ von Untermieming also doch nicht. Bürgermeister Dengg geht davon aus, dass es auf Gemeinderatsebene nach dem erfolgreichen Fest vom Sonntag, weiteren Debattenbedarf geben wird. „So wie wir das jetzt praktizieren, kann es ja nicht immer weitergehen“, sagt er. Die Mehrheit habe sich jetzt für den Stadl ausgesprochen. Viele frühere Stadl-Gegner, die beim Frühschoppenkonzert mit der Musikkapelle am Sonntag dabei waren, sind heute froh, dass man ihn nicht abgerissen hat.

Diese Fehler sind in der Vergangenheit leider zu oft gemacht worden. Gewachsene Bausubstanz, die für die Tiroler Kulturlandschaft steht, musste modernen Projekten weichen. Würde man heute eine Gemeindeabstimmung für/oder gegen den „Kulturstadl“ organisieren, wäre das Ergebnis vorher zu sagen. Die große Mehrheit würde sich vermutlich für den Stadl aussprechen. Franz Dengg räumt ein, er solle nur für Veranstaltung genutzt werden, die „dort auch hinpassen“. Das Frühschoppenkonzert vom Sonntag war eine solche.

Das Frühschoppenkonzert leitete der Interims-Kapellmeister Sebastian Kluckner. „Du kannst schreiben, wir haben so gut gelaunt gespielt, weil wir im „Kulturstadl“ eine Premiere mitgestalten durften. Das Repertoire war „Gute-Laune-Musik“. Angefangen mit „Jetzt geht’s los“ bis hin zu „Auf Wiedersehn“, komponiert von Bernard Storch. Der Schallack-Schlager der 1950er Jahre war der Höhepunkt, der einen starken Applaus erhielt. Dafür gab es zwei Zugaben. „Böhmischer Traum“ und die „Kaiserjäger“. Die Zugaben spielte die Musikkapelle im Stehen. Der „Alte Stadl“ war eingeweiht.

Kompliment an die Mieminger Bäuerinnen für ihren Kuchen, den Jungbauern und der Landjugend für die Organisation und Durchführung. „Wir freuen uns auf das nächste Festl im Stadl“, war vielfach zu hören.

Fotos: Knut Kuckel

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Knut Kuckel

In meinem Blog schreibe ich über das Landleben im alpinen Raum. Über Erlebnisse und Begegnungen.

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