Michelerhof in Mieming – Wo Milch und Joghurt fließen…

Der Michelerhof ist ein erfolgreiches Unternehmen der Familie Kranebitter in Fiecht, Foto: Margit Offer
Der Michelerhof ist ein erfolgreiches Unternehmen der Familie Kranebitter in Fiecht, Foto: Margit Offer
Der Michelerhof von Benedikt Kranebitter in Mieming-Fiecht ist ein Beispiel für ein funktionierendes Familienunternehmen mit zukunftsträchtigen Visionen: seit fünf Jahren konzentriert sich der Bauernhof auf die Produktion von Milch und Milchprodukten und bringt diese unmittelbar und persönlich zu den Kundinnen und Kunden.

Mit Jungbauer Benjamin Kranebitter ist zudem ein engagierter Nachfolger am Start, der sich nun auch ein eigenes Heim im Mehrfamilienhaus geschaffen hat.

Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt der Michelerhof in Fiecht. 80 Rinder, davon 40 Kühe und 40 Stück Jungvieh fühlen sich hier wohl, ebenso wie die Familienmitglieder, die im Haus bzw. in nächster Nähe des Bauernhofs wohnen.

Jungbauer Benjamin Kranebitter verwirklichte sich zudem mit seiner Bettina und Sohn Ben (5 Monate) vor kurzem seinen eigenen Wohntraum im Dachgeschoß. „Jeder braucht seinen eigenen Bereich,“ bestätigt auch Benedikt Kranebitter. „Wir arbeiten den ganzen Tag Hand in Hand, aber Rückzugsmöglichkeiten sind notwendig.“ So entstand heuer von März bis September aus einer ehemaligen Ferienwohnung und einem Dachbodenabteil nach einer kompletten Entkernung und Dachanhebung im mittleren Teil eine 130 m²-Wohnung für die junge Familie.

Eine Wohnküche, ein Wohnzimmer, ein Büro, zwei Bäder, ein Wirtschaftsraum sowie ein Eltern- und ein Kinderschlafzimmer stehen nun auf einer Ebene zur Verfügung, teilweise werden noch die letzten Arbeiten wie Bodenlegen usw. am Feierabend erledigt. „Alle Türen und Fenster wurden neu eingebaut, der Boden in der Küche pflegeleicht mit einem Vinylboden versehen und die Böden in den Zimmern in Laminat-Eiche gestaltet. Insgesamt war uns wichtig, dass die Räume hell und freundlich sind, aber das herkömmliche bäuerliche Erscheinungsbild – also in Kombination mit Holz – schon erhalten bleibt,“ erklärt Benjamin. Auch für seine Schwester und die Schwiegermutter wurden im ersten Obergeschoß zwei kleinere Wohneinheiten neu adaptiert.

Geheizt werden die Wohnungen (Anm. die Eltern Benedikt und Brigitte Kranebitter wohnen im Erdgeschoss) mit einer 65 kW-Hackschnitzelheizung, die mit Material aus dem eigenen Wald versorgt wird, Strom produziert die 80 kW-Photovoltaikanlage auf dem Stalldach (zwei Drittel für den Eigengebrauch), Warmwasser wird zudem von einer 50 m² großen Solaranlage geliefert.

Gemeinsam mit den Eltern wurde ein 10-Jahres- Plan für den Bauernhof überlegt. Verschiedene Maßnahmen wurden gesetzt, um die Landwirtschaft an die modernen Herausforderungen anzupassen und unter anderem auch die Arbeit zu erleichtern.Der Bauernhof, der seit 1635 im Familienbesitz ist, setzt schon seit langem auf Milchviehhaltung. Benedikt und Brigitte Kranebitter haben den Hof 1984 von den Eltern übernommen und seitdem stetig weiterentwickelt, auch wenn ein Großbrand in den 80er Jahren einen großen Rückschlag bedeutete. 2004 schloss Benjamin Kranebitter die dreijährige Ausbildung zum Landwirtschaftlichen Facharbeiter ab und stieg im elterlichen Betrieb ein. 2011 absolvierte er die landwirtschaftliche Meisterprüfung.

Die Hackschnitzelanlage ging 2005 in Betrieb, die nicht nur das Haus, sondern auch die Tränkerheizung für den Stall beheizt und an die auch das Haus des zweiten Sohnes in der Nachbarschaft angeschlossen ist. 2008 und 2009 wurde ein neuer Stall für die mittlerweile 40 Milchkühe und 40 Stück Jungvieh errichtet. „Wir haben ca. eineinhalb Jahre geplant und haben uns für einen Freilaufstall entschieden – so können die Kühe in den warmen Monaten selbst entscheiden, ob sie lieber im Stall bleiben oder auf die Weide gehen.“

Auf die »Milchkrise« mit immer niedrigeren Abnahmepreisen reagierte die Familie Kranebitter dann im Jahr 2010 mit einer Offensive: „Wir wollten »den Milchmann« wiederbeleben und haben begonnen, Milch direkt zur Haustüre zu liefern. Zuerst wussten wir nicht, ob das funktioniert, aber die Idee wurde von den MiemingerInnen gleich begeistert aufgenommen,“ freut sich Benjamin Kranebitter. Im Jänner 2010 wurden die ersten 5 l Milch ausgeliefert, im Mai 2011 wurden die Verarbeitungsräume in Betrieb genommen, wo pasteurisierte Milch, Natur- und Fruchtjoghurt hergestellt werden. „Dabei haben wir immer Wert auf gute Zusammenarbeit mit den Lebensmittelinspektoren gelegt,“ meint Benjamin, der mit seiner Mutter hauptsächlich für die Produktion zuständig ist, während Benedikt den Stall und die Kühe versorgt.

Die neue Photovoltaikanlage, ein Garagenbau 2013 und die Solaranlage, die jetzt 2015 in Betrieb genommen wird, sind die aktuellsten Maßnahmen in der Erfolgsgeschichte des Michelerhofes in Fiecht.

Gefragte Milchprodukte

Mittlerweile werden die Milch (auch pasteurisiert und mit 1% Fettanteil erhältlich) sowie das Joghurt (Frucht- und Naturjoghurt, auch hier mit 1% Fettanteil – neu im Sortiment) an 370 Privatkunden, fünf Hotels, drei Seniorenheime, drei Bauernläden und neun Einzelhändler, Cafés und Konditoreien geliefert, auch an 5 Volksschulen (Untermieming, Barwies, Obsteig, Mötz und Silz) gibt es Schulmilch vom Michelerhof. Liefertage sind Mo, Mi und Fr. Am Di, Do, Sa und So wird produziert. „Ab 2 Uhr früh wird geliefert, Benjamin fährt übers Mieminger Plateau bis Landeck, Benedikt beliefert das Inntal bis Inzing.

Kontakt:
Michelerhof
Benedikt Kranebitter
Fiecht 68
A-6414 Mieming
Telefon: +43 5264 / 5250 und +43 664 877 8 078
eMail: info@michelerhof.com

Weblinks:
→ Michelerhof in Mieming
→ Michelerhof / Facebook

Fotos: Margit Offer / Familie Kranebitter (privat)

Quelle: → Mein Monat, 5. November 2015

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Maria Fischer

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